KiNiKi unterstützt das Projekt Gaudi

27. Februar 2023 | Aktuelles

Stiftung Jugendhilfe aktiv  – Miro mit Reise nach Barcelona

Bereits im Schuljahr 2021-22 wurde durch Rückenwind in der Klasse ein Kunstprojekt zum Thema Hundertwasser durchgeführt.
Dies hat in besonderem Maße die Klassendynamik und das Soziale Miteinander unter den Schülern und den Lehrkräften gestärkt. Neben der Schulung der Feinmotorik und der Sprache, nahmen die emotionale Entwicklung der Einzelnen durch das Erleben kunsttherapeutischer Methoden großen Raum ein. Durch die Anerkennung und Wertschätzung stabilisierten sich die teils schwer traumatisierten Kinder zeitweise enorm. Gearbeitet wurde sowohl in Einzelarbeit als auch in wechselnder Gruppenarbeit, die die besonderen Ressourcen der Einzelnen unterstreicht. Vor allem auch medikamentierte Kinder kamen durch das Schaffen mit Kunstmaterial zur Ruhe und ernteten auf einer ressourcenorientierten Ebene positive Resonanz.

Beeindruckend war zu sehen, mit welch Interesse sich die Kinder und Jugendlichen am Leben des Künstlers und seinem philosophischen Gedankengut versuchten zu orientieren. Auch die außergewöhnliche Architektur des Künstlers Hundertwasser beeindruckte und die Übertragung auf ihre Lebenswelt (teils einfache Wohnverhältnisse, teils stationäre Unterbringung) war Ihnen ein Anliegen.
Die Klasse besteht aus Kindern und Jugendlichen, die Schwierigkeiten in der Leistungsmotivation haben und die ihre Begabungspotenziale nicht genügend nutzen können, die jedoch Spaß am kreativen Arbeiten haben und so Bestätigung bekommen. Wie oben beschrieben haben die Schüler Schwierigkeiten in Gruppen und deren Dynamik. Sie zeigen ebenso Probleme in der Selbstbehauptung.
Über kreative Angebote finden sie Zugänge, ihre Ressourcen zu aktivieren, Selbstwertgefühl zu entwickeln, sich zu stabilisieren und so die Möglichkeit bekommen in gesellschaftlich anerkannte Rollen zurückzufinden.

Das Projekt hat das Ziel, die Teilnehmer in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen und zu stärken. Durch das Arbeiten in Gruppen entsteht ein Gefühl der Solidarität und das gemeinsame Erleben stärkt soziale Kompetenzen. In unserer heutigen Bildungslandschaft und dem Berufsleben werden Präsentationen jeglicher Art vorausgesetzt. Diese Art der Selbstdarstellung gilt es durch kreative Art zu schulen. Den benachteiligten Kindern und Jugendlichen ermöglicht dies gesellschaftliche Teilhabe und letztendlich einen besseren Zugang zu Bildungschancen.

Es erschien daher logisch und sinnvoll im laufenden Schuljahr daran anzuknüpfen, die einzelnen Stärken der Kinder zu unterstützen und die Klassengemeinschaft durch eine Reise nach Barcelona zu stärken. Viele Kinder waren bisher noch nicht auf Reisen. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass enorme persönliche emotionale Entwicklungsschübe, die auch auf die Leistungsfähigkeit im schulischem Bereich Wirkung zeigen, ausgelöst werden können. Eine erfolgreiche Rückführung in Regelschulen und die damit endende Jugendhilfe sind oft die Folge.
Die oftmals partizipatorische Ausgestaltung der Angebote bezieht sich auf Bedürfnisse und Themen der Kinder und Jugendlichen. Die Familien bekommen durch Präsentationen ihrer Kinder neue Zugänge auf positiver Ebene und offerieren neue Handlungsspielräume. Durch den Perspektivenwechsel, weil die Aktion von außen geleitet wird, sind neue Erkenntnisse und Hypothesen möglich. Lerninhalte können kreativ bearbeitet werden und so größtmögliche Nachhaltigkeit erreicht werden. Der Bau eines Mosaiks, angelehnt an das Werk Gaudis und Bilder und Skulpturen von Miro entstehen derzeit in Einzel- und Gruppenarbeit und bereiten die Schüler auf die Kunstreise nach Barcelona vor. Eine Ausstellung für die Bezugspersonen unserer Schüler ist geplant.

In Barcelona ist sowohl die Besichtigung der Sagrada Familia, des Park Güell, sowie des Fundacio Joan Miro-Museum geplant.
Stets ist auch die Auseinandersetzung mit den Biografien der Künstler für die Kinder wichtig, es gibt Ihnen Orientierung und es gelingt Ihnen, vieles auf ihre Lebenswelt zu übertragen. Unsere Schüler kommen ebenso aus unterschiedlichen, teil schweren Lebenssituationen und die Biografie der Künstler kann sie in ihrer Entwicklung unterstützen.
Während der Reise findet jeden Tag „Unterricht“ statt, dh die Schüler bekommen einen Ordner über Kultur, Stadt, Künstler und Kunst. Dieser wird bearbeitet und gemeinsame künstlerische Tagesaufgaben werden gestellt.
Durch den Ortswechsel und dem Eintauchen in die Welt von Gaudi und Miros Kunstobjekten versprechen wir uns eine wesentliche Voraussetzung für die Entwicklung und Stabilisierung im emotionalen, psychischen Bereich und damit zur gesellschaftlichen Teilhabe.

 

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